Zitat:
Original geschrieben von Janus
[B]Gibt es für das 'Vorgaukeln' Belege [...]
- ein Blick in die verteilte Firmware zeigt recht deutlich, das es sich hierbei nur um eine gepatchte Humax-Firmware handelt -- von Linux keine Spur. Trotzdem nennt man sich (immer noch) 'TuxOnHumax'.
- es gibt de facto keine vom Projekt öffentlich zugänglich gemachten Quelltexte oder Dokumentationen über die durch Reverse Engineering gewonnenen Erkenntnisse. Von Open Source also ebenfalls keine Spur. Dennoch nutzt man eine anerkannte Open Source Plattform.
- die Vorgehensweise deckt sich in keinster Weise mit dem Projektziel, welches man vorgibt zu haben (und vielleicht anfangs auch mal hatte). Abgesehen davon das ich die OAK-Plattform ohne Modifikation der Hardware (Erweiterung von Flash/RAM) für zu schwachbrüstig für eine Linux-Portierung halte, wäre der normale Ablauf eher wie folgt:
+ Analyse und Dokumentation des HDF-Formats (erfolgt, Dokumentation jedoch nie förmlich niedergelegt und bereitgestellt)
+ Bereitstellung eines Werkzeugs zum zerlegen/erstellen von HDF-Files (erfolgt) mit Veröffentlichung des Quelltexts (nicht erfolgt)
+ Analyse und Dokumentation des Bootloader-Protokolls (teilweise erfolgt, jedoch auch nie förmlich niedergelegt und bereitgestellt)
+ Bereitstellung eines Werkzeugs zum Lesen/Schreiben des Flash (erfolgt) mit Veröffentlichung des Quelltexts (nicht erfolgt)
+ Zusammenstellen einer Cross-Development-Umgebung durch gcc-Anpassung (soweit nötig) und ggf. Bereitstellung zusätzlicher Werkzeuge (erfolgt, jedoch nie förmlich niedergelegt und bereitgestellt)
+ Reverse Engineering des bestehenden Codes um Informationen über die Hardware-Interfaces zu sammeln und zu dokumentieren (erfolgt, Dokumentation jedoch nie förmlich niedergelegt und bereitgestellt -- ich spar' mir das ab jetzt)
+ Erstellung erster Libraries und Standalone-Programme zum Test derselbigen ... 'Hello World'
+ Nach erreichen der kritischen Masse erste Versuche den Kernel zu builden und anzubooten.
etc. etc.
Vieles von dem ist sicherlich gemacht worden, sonst wären die Ergebnisse die da sind nicht vorhanden. Das Team ist jedoch bisher de facto _jegliche_ Publikation mit Ausnahme des binären Endergebnisses ihrer Arbeit schuldig geblieben.
Trotzdem arbeitet man unter der Open Source/Linux-Prämisse, die man sich auf die Fahne geschrieben hat. Wenn das kein krasser Widerspruch ist, dann weiss ich nicht.
Ich habe keinerlei Probleme mit dem was die Jungs tatsächlich so treiben. Wenn ich zur Zielgruppe gehören würde, hätt' ich es vielleicht sogar auf der Box. Mich stört allerdings der Etikettenschwindel, der hier offensichtlich betrieben wird und wegen dem ich mich so ereifere -- denn letztendlich geben solche Dinge dem Open Source-Gedanken einen schlechten Ruf.
Gruß,
Chris.