Hi,
wenn endlich eine DVD von einem aufgezeichneten Film fertig ist, ärgert mich regelmäßig das kurze Aufblitzen der Einführung zu einem Film oder der Werbung nach dessen Ende. Ursache dafür sind die für den Anwender unbekannten wahren Ein- und Ausstiegspunkte beim Schneiden mit WinPVR, ds.jar oder ähnlichen Programmen. Ich habe die Laufzeit des Films bisher auf die Sekunde genau angegeben. Das bearbeitende Programm hat dann nicht immer in meinem Sinne Anfang und Ende an den Grenzen der vorhandenen Groups of Pictures (GOP) festgelegt. Zu Frames und GOPs siehe
http://www.radonmaster.de/robernd/tMPEG.html .
Mit dem Tool MPEG-Stream-Explorer (MSE) von
http://www.elecard.com gelingt es uns, die richtigen Anfangs- und Endpunkte Frame(Bild)-genau zu finden. So funktioniert es:
1. Aufzeichnung von der Festplatte in der vollen Länge RAW rippen mit WinPVR (eventuell am Anfang wenige Sekunden weglassen, wenn WinPVR mit der vollen Länge Probleme hat). Auf der PC-Platte stehen danach xxx.pva (Video) und xxx.mpp (audio).
2. MSE starten und xxx.pva öffnen. Warten bis es die nötige Indexliste erzeugt hat. Jetzt ist jedes einzelne Frame des Videos schematisch dargestellt. Außerdem sehen wir das zu einem markierten Frame gehörende Bild. Das Video lässt sich zwar mit MSE nicht abspielen, dafür können wir aber sehr schnell durch alle Frames scrollen.
So suchen wir das erste Bild vom Film, das auf der DVD später erscheinen soll. Dafür klickt man so oft in die Grafik, bis es gefunden ist. Gleichzeitig vergrößert man den sichtbaren Ausschnitt (senkrechter Balken rechts neben der Grafik), wenn man in die Nähe kommt. Das geht insgesamt recht schnell, weil MSE praktisch verzögerungsfrei reagiert.
Als erstes Bild ist nur ein I-Frame möglich (I-Frames sind als blaue Balken markiert). Wir müssen uns also für eines von denen entscheiden. Die Framenummer schreiben wir uns für später auf.
Auf die gleiche Weise finden wir das letzte Bild. Auf der DVD erscheint zuletzt nicht genau das ausgewählte I-Frame sondern das letzte davor liegende P-Frame (roter Balken).
Anmerkung: Wenn wir später die Schnittfunktion von ds.jar verwenden, beginnt der ausgewählte Bereich mit dem I-Frame vor einem beliebigen ausgewählten Frame. Der Bereich endet mit dem P-Frame direkt vor dem letzten I-Frame (das vor einem beliebigen ausgewählten Frame liegt).
Puh - das klingt kompliziert, ist aber recht einfach, wenn man es erst einmal probiert hat.
3. Fehlerkorrektur und Schnitt mit ds.jar. Ich schreibe diese Anleitung, obwohl der Autor ds.jar zurückgezogen hat. Wenn es irgendwann als kommerzielle Version wieder aufersteht, soll der Umgang damit nicht vergessen sein. Ich setze voraus, dass ihr ds.jar früher schon einmal benutzt habt. Wenn nicht, siehe
http://www.radonmaster.de/robernd/tERR.html
DS in Grundeinstellung starten (Karte main). Wenn nötig, Ausgabeordner angeben (Karte files, klick auf "+" hinter outpath dirs: ).
- RECHTSklick in weißes Feld oben rechts. Es öffnet sich ein Eingabefenster. Hier xxx.pva eintragen.
- Wieder RECHTSklick in weißes Feld oben rechts. Jetzt xxx.mpp eintragen.
- LINKSklick auf xxx.pva im weißen Feld. Es öffnet sich das Schnittfenster. Bereich "current collection" auswählen.
- Nummer des Anfangs-Frames (unter Punkt 2. aufgeschrieben) eintragen, mit Enter-Taste abschließen.
- Nummer des End-Frames eintragen, mit Enter-Taste abschließen.
- Klick auf die Fläche "apply & close". Schnittfenster schließt sich wieder.
- Klick auf "GO". Warten bis fertig. Es entstehen die Files xxx.m2v und xxx.mpa (oder xxx.mp2)
4. Auf die übliche Weise DVD authoren mit xxx.m2v und xxx.mpa.
Viel Erfolg!