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 Betreff des Beitrags: Premiere verliert BL
BeitragVerfasst: Mi 21. Dez 2005, 14:35 
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Kabelnetzbetreiber schlagen Premiere im Kampf um Bundesliga-Rechte aus dem Rennen [Update]

Das Kabel-Konsortium Arena, an dem unter anderem die beiden Kabelnetzbetreiber Unity Media und Kabel Deutschland (KDG) beteiligt sind, hat sich die Pay-TV-Rechte für die kommenden drei Jahre an der Fußball-Bundesliga gesichert. Der bisherige Pay-TV-Partner der Deutschen Fußball Liga GmbH (DFL), der Münchener Bezahlsender Premiere, geht damit leer aus.


Unity Media und KDG hatten sich zusammengeschlossen, um die in den Ausschreibungsbedingungen für die Pay-TV-Rechte geforderte Reichweite von mindestens 40 Prozent der deutschen Haushalte, also rund 14 Millionen zu erreichen. KDG hat zurzeit knapp 10 Millionen, Unity Media kommt auf 7 Millionen angeschlossene Haushalte. Die Free-TV-Rechte mit einer vorgeschriebenen Reichweite von mindestens 80 Prozent vergab der Ligaverband erneut an die ARD. Die Deutsche Telekom sicherte sich die Internet-Rechte, die Auslandsrechte gingen an den Wettanbieter "Bet and Win".

Das Gesamtvolumen der Übertragungsrechte, die eine Laufzeit von Juli 2006 bis Juli 2009 haben, beläuft sich auf 1,26 Milliarden Euro, pro Saison sind 420 Millionen Euro fällig. Auf Arena kommen Kosten von jährlich rund 240 Millionen Euro zu. Die ARD, die bislang 60 Millionen Euro zahlte, hatte ihr Angebot auf rund 80 Millionen aufgestockt. Die Restsumme setzt sich aus kleineren Posten zusammen. Arena will künftig die Pay-TV-Angebote zur Bundesliga auch über Satellit ausstrahlen, dies war eine der Vertragsvoraussetzungen.

Die Entscheidung der DFL überrascht vor allem deshalb, weil Premiere das höchste Gebot (mindestens 250, angeblich bis zu 280 Millionen Euro) abgegeben hatte, aber trotzdem nicht den Zuschlag bekam. Den Ausschlag gab offenbar Premieres Forderung, dass die Sportschau von ihrem angestammten Platz weichen sollte. So hatte das Unternehmen im Bieterverfahren ein Spieltagsmodell angestrebt, bei dem die Free-TV-Verwertung auch samstags erst um 22.00 Uhr beginnen sollte, und dafür ein materiell umfassendes und hochwertiges Gebot abgegeben. Der Liga-Verband entschied sich letztlich jedoch für die Sportschau mit ihrer großen Zuschauerresonanz, die auch ein wichtiges Argument für die Sponsoren der Vereine ist. "Mit dieser Entscheidung ist Premiere vor eine gravierende Zerreißprobe gestellt", sagte Analyst Christian Schindler von der Landesbank Rheinland-Pfalz (LRP) der dpa. Es würde in jedem Fall zu einer Neubewertung kommen.

Seit dem Bekanntwerden der DFL-Entscheidung befindet sich der Aktienkurs der Premiere AG im freien Fall – der Kurs fiel zwischenzeitlich um rund 45 Prozent, hat sich aber bis zum frühen Nachmittag wieder leicht erholt und liegt mit 40 Prozent im Minus bei 14,15 Euro. Dies verwundert kaum, da die Bundesliga-Übertragungen ein wichtiges Zugpferd des Pay-TV-Anbieters darstellte. Sogar das HDTV-Angebot des Senders ist von der DFL-Entscheidung betroffen: Premiere wollte jede Woche ein "Topspiel" der 1. Bundesliga in High Definition zeigen.

[Update]:
Mittlerweile hat sich Premiere in einer offiziellen Pressemitteilung zu der DFL-Entscheidung geäußert. Darin heißt es unter anderem, Premiere habe "jetzt in den nächsten drei Jahren einen erheblich größeren finanziellen Spielraum, um sein Programmangebot in allen Bereichen weiter auszubauen". Auch ohne die Spiele der Fußball-Bundesliga zeige Premiere zukünftig ein attraktives Sportprogramm mit einem hohen Live-Fußballanteil. Für den Zeitraum ab 1. August 2006 will Premiere nach eigenen Angaben seine Preis- und Angebotsstruktur den Marktverhältnissen "gegebenenfalls anpassen". Einen genauen Ausblick auf die wirtschaftlichen Kennzahlen 2006 und eine aktualisierte mittelfristige Prognose wird Premiere am 14. Februar 2006 mit der Vorlage der Jahreszahlen 2005 veröffentlichen. (pmz/c't) / (nij/c't)

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BeitragVerfasst: Mi 21. Dez 2005, 16:41 
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Das ist ein echt herber Schlag für Premiere. Bundesliga dürfte mit das größte Zugpferd für ein Abo gewesen sein.

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Frederic

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BeitragVerfasst: Mi 21. Dez 2005, 17:35 
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Die Frage ist ob sie rechtlich dürfen, alle Sat-Zuschauer auszusperren, ohne Empfamgsmöglichkeit. Zumal es ja mehr digitale Sat-Haushalte gibt als digitale Kabel-Haushalte?
Bleibt ja noch 23,5°E !!!

cu Oli

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BeitragVerfasst: Mi 21. Dez 2005, 21:08 
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Rechtlich dürften die glaub ich alles. Die DFL ist ja ne ganz normale Firma.
Aber im Vertrag mit Arena (Unity+KDG) steht wohl drin, daß sie ein Abo auch über Sat anbieten müssen.


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BeitragVerfasst: Mi 21. Dez 2005, 22:36 
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TauSo hat geschrieben:
Aber im Vertrag mit Arena (Unity+KDG) steht wohl drin, daß sie ein Abo auch über Sat anbieten müssen.


Wie wollen sie das machen? Die KDG hat doch garkein Intresse daran das die Leute Sat schauen, und wenn sie es über 23,5° verbreiten wollen ist das ja auch ein Witz.

cu Oli

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BeitragVerfasst: Mi 21. Dez 2005, 23:47 
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Ach was. Das gibt ueber SAT 23.5° genauso ein Sport Abo wie im Kabel, bloss dann packen die KabelD Knilche ueber SAT noch einen obligatorisch wertsteigernden Synchronwschwimmkanal (damit es einen Grund gibt, dass SAT teuer ist) dazu und das SAT Paket kostet in der Summe dann eben Kabelabo plus Kabelgebuehr ... denen ist doch sch***egal, wo die Kohle herkommt.


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BeitragVerfasst: Do 22. Dez 2005, 07:49 
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Wo soll eigentlich das Problem sein, das gleiche Paket auf 19,2° anzubieten?
Entweder KDG macht eine Kooperation mit anderen Astra 19,2° Sendern oder läßt von Astra das Sportpaket generell zusätzlich auf 19,2° aufschalten. Kapazitäten sind ja genug da.
Technisch auch kein Problem, da ja sowieso für Astra 23,5° eine Signalzuführung an den Astra Uplink erfolgen muß.
Finanzieren können die das ja als ein eigenes Astra 19,2° Pay Angebot.

Auf jeden Fall hat Kofler Schorsch dafür jetzt ein Problem mit seinem "Premium TV" ... :D

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Lostech

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BeitragVerfasst: Do 22. Dez 2005, 23:07 
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Ich könnte mir aber auch vorstellen, daß der Schorsch kräftig Geld locker macht und Arena "überredet", die Satellitenverbreitung den bewährten Händen von Premiere zu überlassen.

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Frederic

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BeitragVerfasst: Fr 23. Dez 2005, 09:21 
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Möglich schon, aber auch in dem Fall hat Premiere/Kofler verloren, denn seine Pläne die BL aus dem FreeTV mehr oder weniger zu verbannen, kriegt er jetzt nicht mehr durchgesetzt.
Desweiteren ist er vom "Wohlwollen" der Konkurrenz abhängig, welche Brocken zu welchen Konditionen er überhaupt kriegt.
Und der Aktienkurs wird sich auch nicht erholen, selbst wenn er doch noch Bundesliga übertragen darf.
Auch der negative Image Schaden wird bleiben und das wird sich in nächster Zeit auch nicht bessern, wenn die Abonnentenzahlen schrumpfen, aufgrund von Kündigungen (und die wirds geben!).
Schorsch und seine Mannen waren zu hochmütig und selbstsicher - jetzt kriegen sie halt die Quittung dafür.
Der positive Nebeneffekt ist aber, daß entweder Premiere jetzt ein besseres Filmprogramm liefern oder die Preise senken muß, sonst wird sich der ein oder andere Abonnent, der nicht nur wegen Sport abonniert hat, auch noch überlegen zu kündigen.

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Lostech

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BeitragVerfasst: So 25. Dez 2005, 18:39 
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Hallo,
ich bin kein Fußballfreund und es könnte mir egal sein, dass Premiere die BL verliert.

Mich fasziniert aber die technisch eigentlich nicht mögliche Ersatzlösung.
Irgendwie müsste ja ein Ersatzangebot verschlüsselt sein. Aber wie? Die meisten Receiver, die verschlüsselte Programme wiedergeben können sind für Premiere vorgesehen. Andere (z.B. mit Alphacrypt-Modul) gibt es nur sehr wenige.
Also müsste sich ein Alternativ-Anbieter an den Premiere-Standard hängen (z.B. für alle alten D-Boxen). Da wird P. aber kaum mit sich verhandeln lassen.

Einziger Weg aus meiner Sicht: Eine Kooperation mit Premiere. Zumindest bei der Sat-Übertragung.
Oder habt ihr eine Idee, wie sich einen BL-Verschlüsselung sonst noch realisieren ließe?

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Gruß RoBernd


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BeitragVerfasst: So 25. Dez 2005, 19:33 
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Zum einen verwendet ja das "Premiere System" ja auch der neue Rechteinhaber im Kabelnetz, zum anderen hat Premiere alles was damit zusammen hängt gerade an Astra verkauft. Der neue Rechte Inhaber kann einfach Karten bei der APS bestellen oder sogar die Premiere Karten mitverwenden ohne die groß zu fragen.
Auf der anderen Seite sind Anbieter wie Conax die zum Jahresende die 3 oder 4 Millionste verkaufte Conax Box in Deutschland feiern und mit MTV und TechniRadio erste Kunden in DE haben. Und dann EasyTV die seit Herbst ihre Karten in Deutschland verkaufen. Die beiden lesteren werden sicher nicht zum zuge kommen, weil der neue Rechteinhaber schon länger mit Nagra zusammen arbeitet.

cu Oli

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