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Fußball-Fans können alle Spiele der deutschen Bundesliga ab August live im Fernsehen sehen, müssen dafür aber mehr als 1000 Mark im Jahr bazahlen. Das geht aus der Preisstaffel hervor, die das Pay-TV-Programm PremiereWorld am Dienstag in München bekannt gab. Ab der kommenden Saison sind demnach sechs der neun Begegnungen jedes Spieltages für je zwölf Mark live zu sehen. Das zur KirchGruppe zählende Programm legt zudem so genannte Tagestickets für alle neun Partien eines ganzen Spieltages für 25 Mark auf, ein Ticket für die gesamte Bundesliga-Saison mit 306 Spielen kostet 299 Mark. Die Preise addieren sich zu den Abonnement-Kosten für PremiereWorld mit mindestens 44,90 Mark plus 14,90 Mark Decoder-Miete monatlich. Im Gegenzug wird die Berichterstattung über die Bundesliga in den frei zugänglichen TV-Sendern neu geordnet.
PremiereWorld-Sprecher Olaf Markhoff betonte, mit dem neuen Angebot schaffe sein Programm "einen großen Mehrwert für die Fußballfans. Jeder kann jetzt alles sehen. Jeder hat die Möglichkeit, sich seinen Spieltag individuell zusammenzustellen." Dies habe es noch nie gegeben, betonte Markhoff. Die KirchGruppe hatte sich Ende April für drei Milliarden Mark (gut 1,53 Milliarden Euro) vier Jahre lang sämtliche Rechte an Übertragung und Weiterverkauf der Spiele vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) gesichert.
Eine Zusammenfassung der wichtigsten Partien soll auch künftig samstagabends im werbefinanzierten Free-TV gezeigt werden; dazu werde es weiter die Sendung "ran" auf SAT.1 geben, hieß es bei dem ebenfalls zu Kirch zählenden Sender. Unsicher sei dagegen noch das Schicksal der freitäglichen "ran"-Sendung. Darüber solle innerhalb der nächsten drei Wochen entschieden werden. Freitagabends gibt es künftig stets ein Spiel, samstagnachmittags fünf Begegnungen und sonntagnachmittags zwei Partien.
Das Spitzenspiel am Samstagabend soll um 20.15 Uhr angepfiffen werden und anschließend in Auszügen auch im Free-TV gezeigt werden. Ein ZDF-Sprecher bestätigte der Nachrichtenagentur AFP, dass der Sender deswegen in Verhandlungen mit Kirch stehe. Geplant sei, zusätzlich zu den Kurzberichten der Nachmittags- und Vorabendspiele im "Aktuellen Sportstudio" als Erste das Spitzenspiel im frei zugänglichen Fernsehen zu zeigen. Eine Entscheidung werde in der kommenden Woche erwartet; die zu zahlenden Beträge seien noch offen. "Bild"-Informationen zufolge prüft Kirch auch eine Vergabe der Topspiel-Rechte an seinen eigenen Sender DSF.
Mit den Live-Übertragungen werden die Spieltage der Fußball-Bundesliga ab 11. August nach neuem Muster abgehalten: Beim klassischen Pay-TV PremiereWorld mit festen Abonnement-Gebühren wird demnach eine Freitagabend-Begegnung gezeigt. Am Samstagnachmittag sind fünf Begegnungen gegen Extra-Gebühr einzeln abrufbar (Pay-per-view), zusätzlich soll es eine Konferenzschaltung nach dem Muster der öffentlich-rechtlichen Radiosender geben. Das eigens auf Samstagabend angesetzte Spitzenspiel läuft im PremiereWorld-Programm ohne Zusatzkosten. Am Sonntagnachmittag ab 17.30 Uhr können die Zuschauer zwischen einem Spiel auf Pay-TV auf einem Spiel im so genannten Pay-per-view entscheiden. Die neue Bundesliga-Saison beginnt im August unter anderem mit dem Spiel Bayern München gegen Hertha BSC Berlin.
Der Vorsitzende des Borussia-Dortmund-Fanclubs "BVB Fanclub Büren" aus Büren bei Paderborn, Manfred Luther, kritisierte die Ausweitung der Bundesliga-Spieltermine auf nunmehr Freitag bis Sonntag. Die Besonderheit der einzelnen Spiele sei nicht mehr gegeben, sagte Luther. Außerdem drohe bei zu vielen Spielen irgendwann die Übersättigung.
(Quelle: AFP)
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